Bonner Querschnitte 02/2014 Ausgabe 288

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Andauernde Menschenrechtsverstö�e an Christen in der Türkei

Türkische Evangelische Allianz legt Bericht für 2013 vor

(Bonn, 05.02.2014) Neben einigen signifikant positiven Entwicklungen in den letzten Jahren bestünden in Bezug auf Religions- und Glaubensfreiheit nach wie vor „grundsätzliche Probleme in unserem Land“, und das „obwohl diese Rechte durch internationale Menschenrechte und die Autorität der Verfassung abgesichert sind“. Dies schreibt die Vereinigung Protestantischer Kirchen (Türkei) in der Einleitung ihres kürzlich veröffentlichten Jahresberichtes 2013 über Menschenrechtsverstöße in ihrem Land. Die deutsche Übersetzung wurde vom Internationalen Institut für Religionsfreiheit (Opens external link in new windowwww.iirf.eu) angefertigt und veröffentlicht.

Auch im Jahr 2013 gab es wieder verschieden Hassdelikte gegen Christen und Gemeinden, so u. a. auch physische Gewalt gegen einzelne Gläubige bis hin zu sehr konkreten Morddrohungen wie auch Angriffe gegen kirchliche Räume und Gebäude. Ein nach wie vor großes Problem ist es, Räume für Gottesdienste offiziell genehmigt zu bekommen. Bei vielen Räumen wird die gemeindliche Nutzung bestenfalls toleriert. Nach wie vor wird im Personalausweis türkischer Bürger die „Religionszugehörigkeit“ vermerkt, was regelmäßig zu Diskriminierungen führt. Ausländische Mitarbeiter von türkischen Gemeinden haben auch in 2013 zum Teil erhebliche Probleme mit der Erteilung von Visa bzw. der Verlängerung der Aufenthaltsbewilligung gehabt.

Positiv wird v. a. vermerkt, dass es in 2013 weniger Klagen von evangelischen Schülern in Bezug auf erzwungenen Besuch des Faches „Religiöse Kultur und moralisches Wissen“ gab. Auch wurde unter maßgeblicher Einbeziehung von christlichen Leitern ein Lehrplan für einen alternativen christlichen Religionsunterricht erarbeitet und ein entsprechendes Lehrbuch fertiggestellt. Die praktische Umsetzung fehlt aber noch. Besonders zu Weihnachten hat es problemlos Genehmigungen für zum Teil auch in der Öffentlichkeit stattfindende Weihnachtsfeiern gegeben.

Der Menschenrechtsbericht listet sehr detailliert viele konkrete Beispiele auf und endet mit einer ganzen Reihe an Empfehlungen an die politisch Verantwortlichen in der Türkei.

 

Downloads und Links:

·        IIRF-Bulletin Nr. 12, Januar 2014: „2013 – Bericht über Menschenrechtsverstöße“ (Initiates file downloadpdf)

·        Vereinigung Protestantischer Kirchen (Türkei): Opens external link in new windowwww.protestankiliseler.org

·        Internationales Institut für Religionsfreiheit der Weltweiten Evangelischen Allianz: Opens external link in new windowwww.iirf.eu

Dokumente

BQ0288.pdf