zurück zur Übersicht

Computer, Erfahrungen mit dem RSI Syndrom

Atari & Co.

Wenn man mal vom Taschenrechner absieht, war ein Atari ST 520 mein erster eigener Computer. Der Rechner verfügte immerhin über 512 KByte Arbeitsspeicher (incl. Graphik) und genoß damals ein hohes Ansehen unter den Freaks. Später rüstete ich den Rechner auf 1040 KByte auf und kaufte mir für ca. 800,- € eine passende Festplatte mit einer Kapazität von 20 Megabyte (richtig, ich rede nicht von Gigabyte).

Öffnet einen externen Link in einem neuen FensterAtari existiert übrigens immer noch. Sie stellen wieder Spiele her und irgendwie erinnert das ja an die Anfänge der Firma. Sogar alte GEM-Software für die Ataris kann man noch unter Windows zum Laufen bringen, wenn man sich MagiC von Öffnet einen externen Link in einem neuen FensterApplications Systems Heidelberg zulegt (eingefleischte Freaks kennen die Firma noch von Signum, einer genialen wissenschaftlichen Textverarbeitung).

1986 schrieb ich mein erstes eigenes kleines Softwareprogramm mit GFA-Basic. GFA-Basic, eine Schöpfung von Frank Ostrowski, erinnert an Pascal und genoß damals durch das gute Handling und den schnellen Compiler Kultstatus. Das Programm mit dem sinnigen Namen 'Laleo' (griech. Wort für 'sprechen') entsprach einem schlichten Expertensystem. Meine Absicht war es, das Seelsorgemodell von Jay Adams in die Software einzubauen. Da für Adams alle Seelsorgeprobleme nur zwei mögliche Ursachen haben und sämtliche Lösungen für die Probleme in der Bibel zu finden sind, schien mir dieses Unterfangen realisierbar. Über einen Kommandozeileninterpreter konnte sich der Ratsuchende mit dem Rechner unterhalten, z.B. mitteilen: "Ich fühle mich schlecht!". Laleo war für (fast) alle Themen gerüstet, hatte immer eine emphatische Bemerkung vorrätig (z.B. "Willst Du damit sagen, daß Du unglücklich bist?") und konnte den Ratsuchenden bis zum ursächlichen Problem führen. Daß Laleo nie wirklich einen "Seelsorgefall" lösen konnte, mag mehrere Gründe haben. Einer ist wohl das Seelsorgekonzept von J. Adams, ein anderer meine begrenzte Kompetenz als Softwareautor.

Der IBM Personal Computer

Irgendwann kam dann der Sprung zum Personal Computer (PC). Ich habe mich extra als auf Theologen spezialisierter Verkäufer für Hard- und Software engagiert, um selbst die Produkte zum Einkaufspreis erwerben zu können. Aber ein guter Verkäufer war ich noch nie. Ich habe einige hundert Pastoren kontaktiert. Die meisten hatten damals - Mitte der 80er Jahre - größte Vorbehalte gegenüber Computern in der Gemeindearbeit. Ich würde gern wissen, wer von ihnen heute den Gemeindebrief noch mit der Schreibmaschine verfaßt.

Während meine Freunde sich mehrheitlich auf MSWord stürzten, hatte ich schon damals Vorbehalte gegenüber Microsoft. Also ging ich zur Konkurrenz und kaufte mir das damals (wohl) den Mormonen gehörende Wordperfekt (heute Corel). Als Datenbank kam neben DBase etc. Öffnet einen externen Link in einem neuen FensterAskSam für unstrukturierte Daten zum Einsatz, das mir bis heute (also immerhin seit 20 Jahren) ein nützlicher Begleiter ist.

Der Praradigmenwechsel

1990 entdeckte ich die Welt der Netzwerke. Zu Hause baute ich mir ein erstes kleines Netzwerk unter Öffnet einen externen Link in einem neuen FensterNovell auf. Das war damals eine ganz schöne Herausforderung, die gesamte Konfiguration lief unter einer simplen Shell, die Verkabelung noch unter BNC. Vernetzte Rechner haben mich seit dem nicht mehr losgelassen und ich nutze praktisch seit dieser Zeit zu Hause kleine Netzwerke.

Die Netzwerkkenntnisse haben sich während meiner Missionarszeit in Litauen als recht nützlich erwiesen. Ich konnte so über ca. 8 Jahre unser Verlagsnetzwerk selbst betreuen. In den letzten Jahren hat dies geholfen, Kosten zu sparen. Anfang der 90er Jahre gab es im Baltikum nur ausgesprochen wenige Leute mit Kenntnissen auf diesen Gebieten. Ich wurde damals sogar von der litauischen Polizei einer größeren Stadt als Berater für Fragen der Informationstechnik eingeladen. Heute sieht das anders aus. Ich habe in Osteuropa ausgezeichnete IT-Fachleute kennengelernt. Einfach erstaunlich, wie schnell einige Leute es geschafft haben, entsprechende Wissenslücken zu füllen und überdurchschnittliche Fähigkeiten zu entwickeln. Drei Softwareprodukte aus dem Osten nutze ich gern und sie versetzen mich immer wieder ins Staunen. Einmal ist das die Texterkennungssoftware FineReader von Öffnet einen externen Link in einem neuen FensterAbbyy aus Moskau, zum anderen der eMailclient TheBat! von Öffnet einen externen Link in einem neuen FensterRitlabsaus Moldawien. Auch die Antivierensoftware von Öffnet einen externen Link in einem neuen FensterKaspersky genießt einen guten Ruf.

WIN oder Mac OS

Seit Ende der 80er Jahre kommt man ja – mal von der Linuxwelt und dem Appleparadiese abgesehen – an Microsoft kaum vorbei. Also nutzte ich bis 2006 als Betriebssystem Windows XP Prof. Windows 2000 und XP sind in der Tat stabiler und skalierbarer als ihre Vorgänger. Im Jahre 2006 bin ich nun doch in die MacWelt umgestiegen. Bisher habe ich diese Entscheidung nicht bereut. Die Arbeit am Computer läuft wesentlich stressfreier.

Was die Anwendungen anbetrifft, meide ich die Officeprodukte soweit möglich. Als Textverarbeitung nutzte ich Framemaker 7.0 von Öffnet einen externen Link in einem neuen FensterAdobe. Jeder, der Manuskipte bearbeitet hat, die die 400 Seitengrenze überschreiten, weiß, warum. Framemaker ist die beste Software für die Bearbeitung strukturierte Texte, die ich bisher kennengelernt habe. Leider wurde die Entwicklung von FrameMaker für Mac eingestellt.
Werden hohe Anforderungen an die Gestaltung gestellt, greife ich auf InDesign CS und InCopy zurück, ebenfalls von Adobe. Für die Bildverarbeitung verwendet ich Photoshop CS. 

Ein guter Ersatz für den Editor von Windows oder MacOS ist VIM, der aus der UNIX-Welt kommt und mehr zu bieten hat, als manche Textverarbeitung. Allerdings ist die Handhabung für Windows-User recht gewöhnungsbedüftig und verlangt eine intensive Einarbeitungszeit. Wer allerdings die Vorzüge kennt, mag VIM nicht mehr wissen. Eine gute windows-typische Alternative ist NoteTabPro von Fookes, ein schneller und extrem leistungsfähiger Editor. Von 2004 bis 2006 benutzte ich jedoch UltraEdit-32 von der Öffnet einen externen Link in einem neuen FensterIDM Computer Solutions. Derzeit verwende ich auf den genialen BBEdit für Mac OS von Öffnet einen externen Link in einem neuen FensterBarebones.

Es gibt noch einige kleine Tools, mit denen ich gute Erfahrung gemacht habe. Zunächst wäre da der ContentSaver von der Firma Öffnet einen externen Link in einem neuen FensterMacropool zu erwähnen. Dieser Zusatz für den Explorer erlaubt das lokale Speichern von Internetseiten, die man während der Surfvorgänge besucht. Man kann so später die Seiten offline kategorisieren und blitzschnell durchsuchen. Da kein ContentSaver für Apple entwickelt wird, nutze ich auf dem Mac Öffnet einen externen Link in einem neuen FensterZotero, ein kostenfreies add-on für den Firefox mit ähnlichen Funktionen.

Als Kontaktmanagement setzte ich bis 2006 das Produkt Goldmine von Öffnet einen externen Link in einem neuen FensterFrontrange ein. Goldmine erinnert vordergründig an GroupWise von Novell, das ich einige Jahre als Netzwerkadministrator verwaltet habe. Doch das Programm bietet mehr. Goldmine ist eine außergewöhnlich stabile Datenbank mit einem integrierten eMailclient. Das große Plus von Goldmine sind die Optionen für Datenbanksynchronisationen (bis auf Feldebende!) und die Skalierbarkeit durch eine SQL-Plattform. Alle, die eine Kontaktdatenbank über mehrere Büros verteilen müssen oder möchten, sollten sich Goldmine genauer anschauen.

Für die Verwaltung von Websites setze ich auf Öffnet einen externen Link in einem neuen FensterTypo3, daß unter der Leitung des netten dänischen Jesusfreaks Kasper Skårhøj entwickelt wird. Content Management Systeme (CMS) haben gegenüber herkömmlichen Gestaltungsprogrammen eine ganze Reihe von Vorteilen, insbsondere natürlich die Trennung von Content und Gestaltung sowie die Multiuserfähigkeiten.

Ach so, das Netzwerk. Tja, da läuft bei mir inzwischen ein Dell Dual-Prozessor Server unter Windows 2000. Aber ich bin nach wie vor etwas betrübt darüber, daß MS Novell ausgestochen hat. Novell war wirklich ein innovativer Vorreiter. Wer weiß, vielleicht taucht ja im Office irgendwann noch ein Server von Apple auf.

RSI-Syndrom

Wer viele Stunden seines Arbeitstages vor dem Bildschirm sitzt und dabei überwiegend die Maus für die Steuerung der Anwendungsdialoge nutzt, kennt das Problem: häufige Schmerzen im Arm und in der Schulter, ausgelöst durch das so genannte RSI-Syndrom (Repetitive Strain Injury-Syndrom). Immer mehr Menschen klagen über solche Beschwerden, seit sich die Kombination Tastatur und Maus als Eingabegeräte etabliert hat. Ich kämpfe nach 20 Jahren Mausbedienung auch mit diesen unangenehmen Beschwerden.

Das Bundesverwaltungsamt hat ein Informationsblatt zu diesem Phänomen herausgeben und empfiehlt, anstelle einer Computermaus einen Eingabestift zu verwenden. Ich habe mir tatsächlich ein Grafiktablett von Öffnet einen externen Link in einem neuen FensterWacom angeschafft und lebe seitdem etwas schmerzfreier, wenn auch die Umstellung gewöhnungsbedürftig ist. Das INFO 1691 zum RSI-Syndrom konnte bisher bei www.bva.bund.de eingesehen und heruntergeladen werden. Seit 2006 ist es verschwunden (eine Kopie liegt mir vor).

In Öffnet einen externen Link in einem neuen FensterEuropa wird derzeit begonnen, seriös über das RSI-Sydrom zu forschen. Einen guten Artikel von H. Sorgatz über „Repetitive strain injuries“ können Sie Öffnet einen externen Link in einem neuen Fensterhier herunterladen.

Von Peter Strahm aus der Schweiz, der selbst auch mit dem Problem kämpft, bekam ich den Hinweis auf Übungen, die die Heilung des RSI-Syndroms begünstigen können. Es handelt sich um Öffnet einen externen Link in einem neuen FensterDehnungsübungen für die Therapie eines Tennisarms. Ich habe die Empfehlungen angetestet und tatsächlich eine Verbesserung feststellen können.