Bonner Querschnitte 10/2010 Ausgabe 132

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Christliche Menschenrechtsorganisationen besorgt über Krise in Nigeria

(Larnaka, Zypern / Bonn, 03.04.2010) Führende christliche Menschenrechtsorganisationen haben sich vehement zu den Massakern und der Gewalt in Nigeria geäußert. Die „Partnerschaft für Religionsfreiheit“ (RLP), mit Mitgliedsorganisationen in 18 Ländern, ruft die Christenheit zu einer weltweiten Gebetskampagne für die Krise in Nigeria auf.

Das sogenannte „Zypern Statement“, benannt nach dem diesjährigen Tagungsort der RLP in Larnaka, Zypern, anerkennt positive Elemente in Nigeria, wie etwa die aktive versöhnende und helfende Rolle der Kirche. Zugleich zeigt es sich sehr besorgt über den Umgang der Regierung mit der Situation. Darüber hinaus ruft die Stellungnahme die Kirche weltweit dazu auf, sich für religiöse Rechte aller Nigerianer einzusetzen, humanitäre Unterstützung zu leisten und Versöhnungsbemühungen zu unterstützen.

„Nach den kürzlichen Massakern von christlichen Männern, Frauen und Kindern in Dörfern in der Umgebung von Jos in Nigeria, war es eine Fügung, dass sich die diesjährige RLP Konferenz in Zypern gerade mit Nigeria befasste“, meinte Professor Thomas Schirrmacher, Direktor des Internationalen Instituts für Religionsfreiheit (IIRF), das Mitglied der RLP ist. „Das Zypern Statement fordert unter anderem, dass die Gewalttäter vor Gericht gestellt werden. Wenn solche Leute weiterhin ungestraft töten dürfen, wird die Gewalt weiter eskalieren und schließlich das ganze Land in Gefahr bringen.“

„Gemeinsam als die Partnerschaft für Religionsfreiheit treten wir für die Christen in Nigeria ein. Wir rufen die weltweite Kirche zum Gebet für die Wiederherstellung dauerhaften Friedens in Nigeria auf“, sagte Dr. Christof Sauer, der in Kapstadt, Südafrika, als stellvertretender Direktor des IIRF wirkt. „Christen im mittleren und nördlichen Nigeria sind mit bislang ungekannter Verfolgung konfrontiert. Frauen und Kinder leiden unter barbarischen Gewaltakten. Die Leiter christlicher Kirchen in Nigeria tragen in dieser Situation aktiv zur Befriedung bei. Sie isolieren bewusst die Verbrecher, die jüngst mordend gehaust haben. Denn sie verzichten auf Vergeltung und vertrauen stattdessen auf Gottes Beistand in ihrer Bedrängnis und Trauer.“

Zusammen mit dem Tübinger Professor für politische Geografie, Dr. Rainer Rothfuß, der als Gast an der Konsultation teilnahm, sind sich die beiden Vertreter des IIRF einig: „Der Aufruf der RLP zeichnet sich dadurch aus, dass hier die einflussreichsten christlichen Menschenrechtsorganisationen mit einer Stimme sprechen, nachdem sie auf den Rat einheimischer christlicher Leiter gehört haben. Die komplexe Situation in Nigeria wird sehr differenziert beurteilt und das Gute anerkannt. Zugleich wird sehr konkret gezieltes Eingreifen gefordert.“

Die Partnerschaft für Religionsfreiheit ist ein Netzwerk christlicher Organisationen weltweit, die sich auf Religionsfreiheit konzentrieren. Die RLP bemüht sich um eine zunehmende und absichtliche Zusammenarbeit im Eintreten für verfolgte Christen und die Bewusstseinsbildung über religiöse Verfolgung weltweit. Das Internationale Institut für Religionsfreiheit erforscht wissenschaftlich Religionsfreiheit und religiöse Verfolgung sowie Bedrängnis von Christen. Es ist ein Institut der Weltweiten Evangelischen Allianz.

 

Downloads:

  • Zypern Statement der Religious Liberty Partnership über die Krisen im nördlichen Nigeria (als Initiates file downloadpdf)
  • Cyprus Statement on the Crises in Northern Nigeria, Issued by the Religious Liberty Partnership (as Initiates file downloadpdf)

Dokumente

BQ0132_01.pdf