Bonner Querschnitte 14/2014 Ausgabe 300

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Weltweiter Verband drängt zum Handeln nach UN-Bericht über Nordkorea

Die Religious Liberty Partnership veröffentlicht eine Erklärung zu Nordkorea und verlangt Eingriff zur Beendigung der Menschenrechtsverstöße

(Bonn/Kapstadt/Colombo, 16.05.2014) Christliche Menschenrechtsorganisationen im Verband der „Partnerschaft für Religionsfreiheit (RLP)“ haben eine Erklärung über die Zustände in Nordkorea veröffentlicht und verlangen die Freilassung aller aus Gewissensgründen Gefangenen, ein unabhängiges Tribunal und Sanktionen gegen die Verantwortlichen.

Das Kommuniqué trägt den Titel „Ottawa-Erklärung zu dem Bericht des Untersuchungsausschusses über Menschenrechte in der Demokratischen Volksrepublik Korea (Nordkorea)”. Die RLP äußert ihre große Besorgnis über die Gefangenen in einem ausgedehnten System von Arbeitslagern, Opfer religiöser Verfolgung, sexuell missbrauchte Frauen und nordkoreanische Flüchtlinge in China. Angesichts des umfangreichen UN-Berichtes drängt die RLP auf eine starke handlungsorientierte Antwort von internationalen Organisationen und Regierungen.

Prof. Dr. Thomas Schirrmacher, der Direktor des Internationalen Instituts für Religionsfreiheit, einer Mitgliedsorganisation der RLP, kommentiert: „Es ist außerordentlich wichtig, dass dieser gut dokumentierte Bericht der UN-Untersuchungskommission nicht in irgendeiner Schublade liegen bleibt und verstaubt. Die unsäglichen Verstöße gegen die Menschenrechte, auf die dieser Bericht hinweist, dauern schon viel zu lange an. Die internationale Gemeinschaft muss jetzt handeln um der ganz normalen Bürger Nordkoreas Willen. Jetzt ist die Zeit zu handeln!“

Laut der Stellungnahme, die während der Jahresversammlung der Mitgliedsorganisation der RLP in Ottawa (Kanada) verfasst wurde, verpflichtet sich die RLP, „die Erforschung von Verletzungen der Menschenrechte und der Religionsfreiheit in Nordkorea zu verstärken, indem sie Berichte von überlebenden Flüchtlingen dokumentiert“ und „Informationen über die Härten des Leben in Nordkorea weit zu verbreiten“. Die volle Ottawa-Erklärung ist in deutscher Übersetzung durch das Opens external link in new windowInternationale Institut für Religionsfreiheit zugänglich.

„Der Bericht der UN Untersuchungskommission verlangt nach mehr als nur Empörung“, meint der Direktor des Kapstädter Büros des IIRF und Koordinator der Forschungsgruppe der RLP, Prof. Dr. Christof Sauer. „Es benennt Handlungsmöglichkeiten auf verschiedenen Ebenen; nicht nur für Regierungen, sondern auch für Kirchen und einzelne Bürger. Den Bericht zur Kenntnis zu nehmen und sich zu fragen, ‚wie soll ich oder wie sollen wir darauf reagieren?‘, ist ein wichtiger erster Schritt. Die Religious Liberty Partnership hat dies stellvertretend getan, und erleichtert es damit den Freunden ihrer Mitgliedsorganisationen und anderen Menschen.“

Roshini Wikremesinhe, die Direktorin des IIRF Büros in Colombo, Sri Lanka ergänzt: „Nordkorea ist seit vielen Jahren der traurige Spitzenreiter auf den diversen jährlichen Listen verschiedener Organisationen über Länder, die gegen die Menschenrechte verstoßen. Ein Eingreifen der internationalen Gemeinschaft ist längst überfällig. Die Erklärung der RLP, ‚auf starke Worte klare Taten folgen zu lassen‘ ist ein Schritt in die richtige Richtung.“

Die Religious Liberty Partnership (RLP) ist ein Netzwerk christlicher Organisationen aus über 20 Ländern, die sich auf Religionsfreiheit konzentrieren. Die RLP bemüht sich um eine zunehmende und absichtliche Zusammenarbeit im Eintreten und in der Hilfe für verfolgte Christen und der verstärkten Bewusstseinsbildung über religiöse Verfolgung weltweit. Der Vorstand der RLP unter dem Vorsitz von Mervyn Thomas (Christian Solidarity Worldwide, GB) umfasst Floyd Brobbel (Voice of the Martyrs Canada), Ron Boyd-MacMillan (Open Doors International), Daniel Hoffman (Middle East Concern), Brent McBurney (Advocates International), Linus Pfister (HMK Schweiz) und Godfrey Yogarajah (Kommission für Religionsfreiheit der Weltweiten Evangelischen Allianz). Eine Liste der Mitgliedsorganisationen befindet sich auf dem Ottawa Statement und auf der Opens external link in new windowRLP-Website.

Das IIRF hat in seiner Fachzeitschrift „International Journal for Religious Freedom“ mehrfach Forschungsberichte über Korea veröffentlicht.

Weitere Auskünfte über die Ottawa-Erklärung erteilt Brian O’Connell, der Koordinator der RLP; E-Mail: Opens window for sending emailBrian@RLPartnership.org; Tel: +1 425-218-4718.

 

Links:

·        Religious persecution in North Korea 1945-2011, Jae-Chun Won, Opens external link in new windowIJRF 2011:1.

·        Brother against brother Could South Korea’s mega-churches ultimately pose a bigger threat to the North Korean underground church than Kim Il-Sung?, Hyun Sook Foley, Opens external link in new windowIJRF 2012:2.

Downloads:

·        Ottawa-Erklärung: Initiates file downloaddeutsch und Initiates file downloadenglisch

·        Initiates file downloadBild: IIRF-Direktoren Thomas Schirrmacher und Christof Sauer im Gespräch in Ottawa mit Kanadas Botschafter für Religionsfreiheit, Andrew Bennett, und Mervyn Thomas, Vorsitzender der Religious Liberty Partnership

Dokumente

BQ0300.pdf