Bonner Querschnitte 25/2009 Ausgabe 109

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Schirrmacher: Evangelikale kämpfen gegen Rassismus

(Bonn, 08.09.2009) Im Folgenden bieten wir ihnen 1. eine Meldung von proKOMPAKT, sowie 2. ein eigenes Interview zum Wiederabdruck an und 3. einen Vorabdruck aus dem Buch als kleinen Artikel gegen Rassismus (als Download).

Meldung von proKOMPAKT

Mit seinem neuen Buch „Rassismus“ will der evangelikale Wissenschaftler und Autor Thomas Schirrmacher mit Vorurteilen aufräumen – das sei auch heute noch wichtig. Außerdem ist er überzeugt: Evangelikale haben sich immer vehement gegen Rassismus gewehrt.

Der Kern des Rassismus ist das „Anderssein“, schreibt Schirrmacher, und der Glaube daran, dass dieses Anderssein Menschen über- oder unterlegen macht. Dennoch wird bei der Lektüre seines Werkes schnell klar: Rassismus ist biologisch gesehen Unsinn: „Die Ergebnisse der modernen Genetik haben einwandfrei bewiesen, dass es keine unterschiedlichen Menschenrassen gibt, sondern nur eine Spezies Mensch.“ Auch biblisch begründet Schirrmacher mit Hilfe des Jakobus-Kapitels im Neuen Testament, selbst „ein erwiesener Unterschied menschlicher Rassen würde nichts über die allen gleiche Würde des Menschen aussagen“.

So heiße es dort: „Wenn ihr wirklich das königliche Gesetz ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst‘ nach der Schrift erfüllt, so tut ihr recht. Wenn ihr aber die Person anseht, so .. werdet vom Gesetz als Übertreter überführt.“ In der Charta der Vereinten Nationen sei nach christlicher Tradition festgehalten: „Alle Menschen gehören einer einzigen Art an und stammen von gemeinsamen Vorfahren ab. Sie sind gleich an Würde und Rechten geboren und bilden gemeinsam die Menschheit.“

Evangelikale forderten Abschaffung der Sklaverei

Gegenüber dem Christlichen Medienmagazin pro betont der Autor den positiven Zusammenhang zwischen Rassismusbekämpfung und der evangelikalen Bewegung: „Mit dem Wort ‚evangelicals‘ wurde erstmals eine Bewegung in Großbritannien benannt, die die Abschaffung des Sklavenhandels und der Sklaverei forderte und dies schließlich auch erreichte. Evangelikale spielten eine zentrale Rolle in der Antisklavereibewegung in den USA, etwa die freikirchlichen Quäker und Methodisten. Am bekanntesten ist da der evangelikale Klassiker ‚Onkel Tom’s Hütte‘. Ich zitiere in meinem Buch einen Historiker, der aufzeigt, dass der Rassismus in Frankreich und Deutschland viel größere Chancen hatte, weil es dort kaum Evangelikale gab. In Indien hat William Carey – manche sehen den britischen Missionar und Sprachforscher als Kirchenvater der Evangelikalen - im 18. Jahrhundert den durch das Kastenwesen vorgegebenen Rassismus in den christlichen Kirchen bekämpft.“

Heutzutage sorge auch die Internationalität der evangelikalen Bewegung dafür, dass der Rassismus keine Chancen habe. „Ich habe in meinem evangelikalen Umfeld von klein auf Indonesier, Kenianer und Lateinamerikaner als Vorbilder kennengelernt, da hatte der Rassismus ausgedient, bevor ich ihn auf dem Schulhof kennenlernte. Und die Weltweite Evangelische Allianz hat wiederholt deutlich gegen jede Form von Rassismus Stellung bezogen“, sagte Schirrmacher. „Und in der Gegenwart wüsste ich wirklich nicht, wo Rassismus in evangelikalen Gemeinden eine Heimat finden sollte. Wir sind es längst gewohnt, Bücher von Autoren aller Erdteile zu lesen, führende Geistliche aller Kulturen als Vorbilder zu nehmen und Menschen aller Kulturen und Ethnien willkommen zu heißen. Da der größere Teil der evangelikalen Bewegung aus Asien, Afrika und Lateinamerika kommt, geben sie in vielen Gremien längst den Ton an.“

Häufig werde gerade die evangelikale Bewegung in den USA wegen rechtsradikaler Ansichten kritisiert. Dabei vergäßen viele, dass es nicht nur ‚weiße‘ Evangelikale gebe, sondern auch viele Afroamerikaner, Latinos und Asiaten. Leider gebe es in den USA ein breites rechtsextremes Spektrum, das sage, Amerika sei weiß, englischsprachig und christlich. Mit den christlichen Kirchen aber habe das wenig zu tun. Sein Buch habe er vor allem geschrieben, um über Rassismus aufzuklären – das sei auch heute noch wichtig: „Rassismus ist eine so folgenschwere Fehleinstellung, dass es gar nicht genug Schriften dagegen geben kann. Sie wären sicher erstaunt, wie wenige Bücher es dazu auf dem deutschen Buchmarkt gibt, und die meisten sind sehr technisch, sehr speziell und für Otto Normalverbraucher kaum zu verstehen.“

Gegen „Schwarze“, Juden und „Zigeuner“

In seinem Buch schreibt der Theologe von „drei Arten des Rassismus, die international am verbreitetsten sind und jeweils über viele Jahrhunderte verfolgt werden können“. Sie richteten sich gegen „Schwarze“, Juden und „Zigeuner“, also die Sinti und Roma. Schirrmacher stellt fest, dass es schlicht unsinnig ist, von „rassischen Unterschieden“ zu sprechen. „Dass man in Mitteleuropa nach all dem ‚Rassengemisch‘ im römischen Weltreich, den anschließenden Völkerwanderungen, Eroberungszügen aus allen Himmelsrichtungen, dem Einfall asiatischer Reitertruppen und der Zuwanderung aus aller Welt überhaupt von irgendeiner Rasse sprechen will, die seit Jahrtausenden stabil ist, kann nur damit erklärt werden, dass der Wunsch Vater des Gedankens ist. Studien an Y-Chromosomen legen nahe, dass die Völker Europas keinen feststellbaren Ursprung haben, sondern auf immer neue Einwanderungswellen aus verschiedenen geografischen Richtungen zurückgehen.“

Thomas Schirrmacher ist Rektor des Martin Bucer Seminars, Professor für Religionssoziologie an der Staatlichen Universität Oradea in Rumänien und Direktor des Internationalen Instituts für Religionsfreiheit der Weltweiten Evangelischen Allianz. Er promovierte 1985 in Ökumenischer Theologie in den Niederlanden, 1989 in Kulturanthropologie in Los Angeles und 2007 in Vergleichender Religionswissenschaft an der Universität Bonn. Zum Thema erschien von ihm zuletzt „Multikulturelle Gesellschaft“ (2007) und „Hitlers Kriegsreligion“ (2007). „Rassismus“ ist im März im Hänssler- Verlag erschienen und im Internet für 7,95 Euro bestellbar.

|| Von: A. Wirth 13.07.09
Quelle: proKOMPAKT 28/2009 S. 17-18 (Opens external link in new windowwww.pro-medienmagazin.de/buecher.html)

 

Interview mit Thomas Schirrmacher

BQ: Ist ein neues Buch gegen Rassismus nötig?

Thomas Schirrmacher: Zunächst ist der Rassismus eine so folgenschwere Fehleinstellung, dass es gar nicht genug Schriften dagegen geben kann. Aber Sie wären sicher erstaunt, wie wenige Bücher es dazu auf dem deutschen Buchmarkt gibt, und die meisten sind sehr technisch, sehr speziell und für ‚Otto Normalverbraucher‘ kaum zu verstehen. Dem wollte ich abhelfen.

BQ: Ein Evangelikaler gegen Rassismus?

TS: Ja natürlich. Mit dem Wort ‚evangelicals‘ wurde erstmals eine Bewegung in Großbritannien benannt, die die Abschaffung des Sklavenhandels und dann der Sklaverei forderte und dies schließlich auch unter Führerschaft von William Wilberforce (1759-1833) erreichte. Evangelikale spielten eine zentrale Rolle in der Antisklavereibewegung in den USA, etwa die freikirchlichen Quäker und Methodisten. Am bekanntesten ist der evangelikale Klassiker ‚Onkel Tom’s Hütte’. Ich zitiere in meinem Buch einen Historiker, der darlegt, dass der Rassismus in Frankreich und Deutschland so viel größere Chancen hatte, weil es dort kaum Evangelikale gab.

In Indien hat William Carey (1761-1834) – manche sehen den britischen Missionar und Sprachforscher als Kirchenvater der Evangelikalen – im 18. Jahrhundert den durch das Kastenwesen vorgegebenen Rassismus in den christlichen Kirchen bekämpft und hat durch seine Sprach- und Kulturforschung mehrere indische Sprachen erhalten.

BQ: Alles nur Geschichte?

TS: Heutzutage sorgt die Internationalität der evangelikalen Bewegung dafür, dass der Rassismus keine Chancen hat. Ich habe in meinem evangelikalen Umfeld von klein auf Indonesier, Kenianer und Lateinamerikaner als Vorbilder kennengelernt, da hatte der Rassismus ausgedient, bevor ich ihn auf dem Schulhof kennenlernte. Und die Weltweite Evangelische Allianz hat wiederholt deutlich gegen jede Form von Rassismus Stellung bezogen.

BQ: International sehe ich das ja ein, aber in Deutschland?

TS: Die Pietisten hatten jedenfalls auch immer ein besseres Verhältnis zu Menschen anderer Kulturen als die Menschen um sie her. Das haben die Evangelikalen in Deutschland von den Pietisten geerbt. Der lange Zeit führende evangelikale Missionswissenschaftler Prof. Peter Beyerhaus schrieb 1972 ein Büchlein mit dem Titel „Der Rassismus und seine evangeliumsmäßige Überwindung“. Die Offensive Junger Christen in Reichelsheim wurde durch ihren ökumenischen Kampf für eine Überwindung der Apartheid in Südafrika – allerdings nur mit friedlichen Mitteln – bekannt. Und in der Gegenwart wüsste ich wirklich nicht, wo Rassismus in evangelikalen Gemeinden eine Heimat finden sollte. Wir sind es längst gewohnt, Bücher von Autoren aller Erdteile zu lesen, führende Geistliche aller Kulturen als Vorbilder zu nehmen und Menschen aller Kulturen und Ethnien willkommen zu heißen.

Da der größere Teil der evangelikalen Bewegung aus Asien, Afrika und Lateinamerika kommt, geben sie in vielen Gremien längst den Ton an.

BQ: Aber die Evangelikalen in den USA?

TS: Wenn die evangelikale Bewegung in den USA kritisiert wird, vergessen viele, dass es nicht nur ‚weiße‘ Evangelikale gibt, sondern dass viele Afroamerikaner Evangelikale waren und sind, und heute zudem viele Latinos und Asiaten. Leider gibt es in den USA ein breites rechtsextremes Spektrum, dass sagt, Amerika sei weiß, englischsprachig und christlich. Nur mit den christlichen Kirchen hat das wenig zu tun und die National Assocation of Evangelicals, die Evangelische Allianz der USA, ist davon weit entfernt.

BQ: Aber sehen Evangelikale den Islam nicht sehr kritisch?

TS: Als Religion ja, aber deswegen können sie doch die Muslime würdevoll behandeln, oder? Ich möchte mal frech behaupten, dass keine deutsche Bevölkerungsgruppe so oft bei türkischen Familien zu Gast ist und türkische Freunde einlädt, wie die Evangelikalen.

BQ: Was unterscheidet Rassismus von anderen Formen der Diskriminierung?

TS: Kern des Rassismus im Vergleich zu anderen Ideologien, die genutzt werden, um Menschen zu unterdrücken (wie Klassenvorstellungen, Religionshass oder Verachtung von Behinderten), ist, dass das Anderssein des Anderen vermeintlich in seiner biologischen Abstammung begründet liegt und deswegen unabänderlich ist.

Rassismus hat nämlich zwei Kernelemente. Er konstruiert abstammungsmäßige Gruppen mit vermeintlich gemeinsamen Merkmalen und er wertet diese Gruppen und Unterschiede zum Nutzen des Rassisten und zum Schaden des Opfers und legitimiert so Privilegien und Aggression.

BQ: Konstruiert?

TS: Ja. Ich stelle in meinem Buch die wachsende Zahl der Argumente aus der Erforschung der Völker und der modernen Genforschung zusammen. Jahrhundertelang hat man versucht, Rassen zu klassifizieren, aber die Einteilung überzeugten meistens nur den Forscher selbst. Längst steht fest: es gibt nur eine menschliche Rasse.

BQ: Haben Sie nicht einmal ein anschauliches Beispiel?

TS: Ja, sicher. Die Blutgruppen der Menschen gehen quer durch alle Völker. Sie sollten sich mit Blutgruppe A besser nicht von einem ‚Weißen‘ mit Blutgruppe B Blut spenden lassen, das Blut eines ‚Schwarzen‘, ‚Gelben‘ oder ‚Roten‘ mit ihrer Blutgruppe A kann aber ihr Leben retten. Und ein Mensch mit der Blutgruppe 0 kann als sogenannter Universalspender jedem Menschen der Erde Blut spenden.

BQ: Aber kann man denn nicht die Rassen an der Hautfarbe erkennen?

TS: Wenn Sie mal die Vorgeschichte der Klassifizierung nach Hautfarbe studieren, stellen Sie schnell fest, dass sie mit der tatsächlichen Hautfarbe wenig zu tun hat. Alle aufgestellten Farbtafeln scheitern an der vielfältigen Realität. ‚Gelbe‘ sind oft heller als ‚Weiße‘, ‚Rote‘ sind nicht rot, sondern ihre Bandbreite von heller bis dunkler findet sich bei anderen ‚Rassen‘ wieder.

BQ: Was ist mit den IQ-Tests in den USA, die beweisen sollen, dass Schwarze im durchschnitt weniger begabt als Weiße sind?

TS: Wenn man die IQ-Tests zum Maßstab erhebt, liegen die Juden und Japaner 10% über den Weißen. Das aber verschweigt man lieber. Das Problem aber ist: 1. Es gibt keine kulturfreien IQ-Tests, keine neutrale, internationale Intelligenz. Wenn sie abfragen, was für Inuitkinder von Bedeutung ist, werden die Deutschen immer als die Dummen dastehen. 2. Es handelt sich nur um Durchschnitte. Bei allen Gruppen findet sich dieselbe extreme Bandbreite von Hochbegabten bis weniger Begabten, nur unterschiedlich verteilt. 3. Zudem bleibt offen, wo die Unterschiede herkommen. Liegen sie am Bildungssystem, an der Familie oder wirklich, wie unterstellt wird, an den Genen.

BQ: Wie argumentiert man gegen Rassismus?

TS: Gegen den Rassismus muss man auf zwei Ebenen argumentieren. Erstens damit, dass auch ein erwiesener Unterschied menschlicher Rassen nichts über die allen gleiche Würde des Menschen aussagen würde. Und zweitens damit, dass aber für die Annahme, dass es solche biologischen Unterschiede von einteilbaren Rassen überhaupt gibt, keine Beweise vorgelegt werden können, und schon gar nicht, dass solche Rassen mit angeborenen psychischen Eigenschaften wie fleißig/faul oder ehrlich/verschlagen einhergehen.
Eigentlich müsste der zweite Punkt bereits ausreichen. Doch obwohl die wissenschaftlichen Belege dafür, dass es keine Rassen gibt, mit jedem Jahrzehnt mehr werden, ist es bis heute üblich, die uralte und vielfach widerlegte Einteilung nach Hautfarben in Ermangelung einer Alternative weiterzuverwenden. Führende Lexika erklären unter „Rassismus“, dass es gar keine Rassen gibt, um dann unter „Rasse“ oder den einzelnen Namen dieser „Rassen“ unbekümmert weiter die Unterscheidungen zu referieren.

BQ: Welches sind denn die häufigsten Formen von Rassismus?

TS: Es gibt drei Arten des Rassismus, die international am verbreitetsten sind und jeweils über viele Jahrhunderte verfolgt werden können. Sie richten sich gegen die sog. ‚Schwarzen‘ beziehungsweise Menschen mit dunklerer Hautfarbe, gegen die Juden und gegen die sog. ‚Zigeuner‘, also die Sinti und Roma und Angehörige anderer ziganischer Völker.

Die drei internationalen Rassismen sind die Verleumdung und Bekämpfung oder Unterdrückung

  1. der „Schwarzen“ (oder von Menschen, die eine dunklere Hautfarbe haben als man selbst) – sie sind angeblich dumm, roh und unzivilisiert;
  2. der Juden – sie sind angeblich verschlagen, raffgierig und herrschsüchtig;
  3. die „Zigeuner“ – sie sind angeblich asozial und diebisch.

BQ: Sie haben ein zweibändiges Werk über ‚Hitlers Kriegsreligion‘ geschrieben?

TS: Ja, ich versuche zu zeigen, dass Hitler wirklich an einen Schöpfer geglaubt hat, der zwar nichts mit dem christlichen Gott gemeinsam hatte, aber eine religiöse Überhöhung des sozialdarwinistischen Rassenkampfes bedeutete. Es ist eine Schande, dass nur wenige Christen erkannt haben, dass es sich hier um einen kompletten Gegenentwurf zu ihrer Religion handelte, und nicht um Politik, aus der man sich lieber heraushalten wollte.

BQ: Aber ist das „Volk“ nicht eine Schöpfungsordnung?

TS: Nein, da halte ich es mit Karl Barth. Die Bibel kennt Ehe und Familie ebenso wie die Arbeit als Schöpfungsordnungen vor dem Sündenfall. Auch der Staat, meist der Vielvölkerstaat, gilt als von Gott eingesetzt. Selbstverständlich hat Gott auch die Kirche als Institution gewollt. Aber das Volk? Selbst das Volk Israel speiste sich aus einer Vielzahl von abstammungsmäßigen Quellen. Die Völker entwickeln sich in der Bibel auseinander. Und nirgends steht, dass nur ein Volk – was immer das wäre – in einem Staat leben sollte. Die moralische Verknüpfung von Nationalstaat mit einem Abstammungsvolk, einer Religion und einer Sprache ist eine moderne Erfindung, die auf fast keinen Staat der Erde passt.

BQ: Aber gibt es nicht Deutsche und Franzosen und deswegen Deutschland und Frankreich?

TS: Wir sind doch alle Mischlinge einer langen Kulturgeschichte. Wir sind das Ergebnis von Jahrhunderten der Völkerwanderung, gerade etwa die Deutschen, die Franzosen oder etwa auch die Türken. Franzosen und Deutsche unterscheiden sich kulturell und historisch, aber 30 Generationen rückwärts war es dasselbe Gemisch der Vorfahren. Karl der Große gilt als Stammvater der Franzosen und der Deutschen, nur beide Seiten taten lange so, als ginge es um zwei verschiedene Personen, den König von Frankreich und den Kaiser der Deutschen.

BQ: Also sind Sie gegen Rechtsextremismus?

TS: Ja natürlich! Er ist wissenschaftlich unhaltbar, ethisch fragwürdig und kommt nicht ohne Hinterfragen der Menschenrechte aus. Nur würde ich es mir nicht zu einfach machen. Rassismus gibt es überall, nicht nur im Rechtsextremismus, der ihn ins Zentrum stellt. Man kann auch als Linker mit rassistischen Parolen auf Stimmenfang gehen. Denken sie an Lafontaines Äußerungen zu polnischen Arbeitnehmern in Deutschland oder denken sie an den marxistischen Diktator Mugabe in Simbabwe.

 

Literaturangaben:

Thomas Schirrmacher. Rassismus – Alte Vorurteile und neue Erkenntnisse. SCM Hänssler: Holzgerlingen, 2009. Reihe: Kurz und Bündig. ISBN: 978-3-7751-4999-0. Pb. 128 S., 7,95 € [D]

Bestellbar im örtlichen Buchhandel oder online bei Opens external link in new windowwww.geniale-buecher.de.

Downloads:

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Dokumente

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