Bonner Querschnitte 34/2009 Ausgabe 118

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Internationale theologische Erklärung zu Christenverfolgung im Entstehen

Württembergische Landessynode begrüßt Studienprozess der Weltweiten Evangelischen Allianz

(Bonn/Kapstadt, 26.11.2009) Der Direktor des Internationalen Instituts für Religionsfreiheit (Bonn, Kapstadt, Colombo) der Weltweiten Evangelischen Allianz, Prof. Dr. Dr. Thomas Schirrmacher, gab bekannt, dass eine internationale theologische Erklärung zur Christenverfolgung im Entstehen ist.

Sie soll eine evangelische Interpretation von Leiden, Verfolgung und Martyrium um Christi willen enthalten.

Die Erklärung geht aus einem internationalen Studienprozess hervor, der von dem stellvertretenden Direktor des Instituts, Dr. Christof Sauer (Kapstadt, Südafrika), im Auftrag der Kommission für Religionsfreiheit der Weltweiten Evangelischen Allianz koordiniert wird.

Bisheriger Höhepunkt des konsultativen Prozesses war eine Tagung, die vom 16.-18. September 2009 in Bad Urach stattfand. Es nahmen knapp 30 Theologen aus 5 Kontinenten teil.

Laut Dr. Richard Howell, Co-Moderator der Tagung und Generalsekretär der Asiatischen Evangelischen Allianz, stellt dies den ersten internationalen Austausch dieser Art dar, da das Thema bislang nur vereinzelt auf nationaler oder kontinentaler Ebene aufgegriffen worden war.

Die Präsidentin der Württembergischen Evangelischen Landessynode, Dr. Christel Hausding, grüßte die Tagungsteilnehmer im Auftrag des Landesbischofs Dr. Frank July. Hausding wörtlich: „Ich danke Ihnen sehr, dass Sie zu diesem Anliegen die wichtige theologische Grundlagenarbeit leisten.“ Wer im Westen Deutschlands aufgewachsen sei, habe sich bisher nicht vorstellen können, dass auch dort Christen öffentlich diffamiert werden.

Der Tagungskoordinator, Dr. Sauer, deutete einige Grundlinien der Erklärung an: „Als Christen wollen wir mit jedermann in Frieden leben. Wir suchen auch nicht das Leiden, aber wenn unser Zeugnis für Christus zu Verfolgung führt, sind wir bereit, für Christus zu leiden. Zugleich wenden wir uns öffentlich gegen Verfolgung von Christen und Anhängern anderer Religionen und berufen uns auf die Menschenrechte in der Auseinandersetzung mit Ungerechtigkeit und Systemen der Unterdrückung.“

Der Vorstandsvorsitzende des Internationalen Instituts für Religionsfreiheit, Pfr. Dr. Paul Murdoch, betonte die unterstützende Rolle des Instituts: „Das IIRF vernetzt akademische Forschung international und dient der weltweiten Kirche und ihrem missionarischen Auftrag“. So führte dieser Studienprozess erstmals zu einer breiten Zusammenarbeit mit den Kommissionen für Religionsfreiheit, Theologie und Mission sowie der Theologischen Arbeitsgruppe der Lausanner Bewegung für Weltevangelisation. Das Projekt versteht sich als Zuarbeit für den dritten Lausanner Kongress für Weltevangelisation, der 2010 in Kapstadt stattfinden wird.

Die Erklärung und eine Veröffentlichung der Tagungsreferate werden Anfang 2010 erwartet.

 

Downloads:

  • Initiates file downloadFoto1: Schirrmacher, Howell, Murdoch, Sauer (Richard Howell ist Generalsekretär der Asiatischen Evangelischen Allianz)
  • Initiates file downloadFoto2: Teilnehmer am Studienprozess in Bad Urach aus Afrika, Arabien und Australien
  • Initiates file downloadFoto3: Die Präsidentin der Württembergischen Ev. Landesynode Dr. Christel Hauding im Gespräch mit Dr. Sauer und Dr. Schirrmacher

Dokumente

BQ0118_01.pdf