Bonner Querschnitte 47/2015 Ausgabe 383

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Frank Hinkelmann legt Lehrbuch zum Gottesdienst vor

(Bonn, 30.10.2015) Christen aller Konfessionen feiern Gottesdienst. Dabei sind die Gottesdienstformen in den unterschiedlichen Kirchen durchaus vielfältig und unterschiedlich. Viele Christen sind jedoch nur mit der Gottesdienstform der eigenen kirchlichen Tradition vertraut. In diese Lücke zielt das neue Buch „GOTTESdienst“ des Vorsitzenden der Europäischen Evangelischen Allianz, Pfr. Dr. Frank Hinkelmann.

Das Buch möchte, so der Verfasser in seiner Einführung, dazu beitragen, den eigenen Horizont zu erweitern und den eigenen Gottesdienstaufbau kritisch zu reflektieren. Ausgehend vom biblischen Befund werden die geschichtliche Entwicklung des Gottesdienstverständnisses, eine Theologie des christlichen Gottesdienstes sowie die Praxis des christlichen Gottesdienstes ausführlich dargestellt.

Das Buch richtet sich bewusst an Mitarbeiter und Pastoren sowohl im volkskirchlichen wie auch im freikirchlichen Kontext und eignet sich als Lehrbuch an theologischen Ausbildungsstätten.

Wolfgang Klipppert, Dozent an der Biblisch-Theologischen Akademie Wiedenst, u. a. für Predigtlehre und Autor des bekannten Lehrbuches „Vom Text zur Predigt“, schreibt zu „GOTTESdienst“:

„Die Frage nach dem ‚richtigen‘ und für unsere Zeit angemessenen Gottesdienst treibt viele um. Traditionell liturgisch oder vielleicht doch eher progressiv und moderner Popkultur angepasst? Dem Buch gelingt es, aus der Geschichte und aus der Theologie unterschiedlichste Ansätze verständlich darzustellen und miteinander für eine eigene und reflektierte Praxis ins Gespräch zu bringen. Dabei beschränkt sich das Buch nicht auf liturgische Entwürfe großer Landeskirchen, sondern bezieht – soll ich sagen: endlich! – auch die gottesdienstliche Praxis von Freikirchen und dynamisch wachsenden jungen Gemeinden mit ein. Ein Buch, das weiterbringt!“

 

Pfr. Dr. Frank Hinkelmann studierte Theologie in Gießen und Apeldoorn (Niederlande). 2014 promovierte er an der Freien Universität in Amsterdam mit einer Arbeit über die Geschichte der Evangelikalen Bewegung in Österreich. Hinkelmann ist hauptberuflich europäischer Direktor von OM International. Daneben ist er Präsident der Europäischen Evangelischen Allianz und Vorsitzender des österreichischen Zweigs des Martin Bucer Seminars. Er lebt gemeinsam mit seiner Frau und drei Kindern in Petzenkirchen, Niederösterreich.

 

Bibliografische Angaben:

·        Frank Hinkelmann. GOTTesdienst feiern: Geschichte, Theologie und Praxis des christlichen Gottesdienstes. 2015. 150 S. 14,80 €. ISBN 978-3-86269-108-1. Das Buch kann über den örtlichen Buchhandel oder online über Opens external link in new windowwww.amazon.de bezogen werden.

Interview mit dem Autor

[Bei Abdruck darf der Name „BQ“ durch den Namen des eigenen Mediums ersetzt werden.]

Bonner Querschnitte: Herr Dr. Hinkelmann, Sie haben ein Kompendium zur Geschichte, Theologie und Praxis des christlichen Gottesdienstes veröffentlicht. Was hat Sie dazu motiviert?

Dr. Hinkelmann: Als ich vor einigen Jahren im Rahmen meiner Vorlesungen am Martin Bucer Seminar in Österreich gebeten wurde, ein neues Unterrichtsthema anzugehen, entstand bei mir der Wunsch, das Thema Gottesdienst aufzugreifen. Durch meine berufliche Tätigkeit in einem überkonfessionellen Missionswerk besuchte ich zahlreiche Gottesdienste verschiedenster protestantischer Traditionen. Ich lernte dabei die konfessionelle Vielfalt gottesdienstlicher Traditionen kennen, merkte aber auch, dass weder das Wissen über gottesdienstliche Formen anderer Denominationen vorhanden war, noch man in der Regel den eigenen Gottesdienstablauf reflektiert.

 

BQ: Was fiel Ihnen sonst noch auf?

H.: Ich stellte leider auch fest, dass man vor allem im freikirchlichen Bereich oftmals pauschal eine Liturgie ablehnte, ohne konkret zu wissen, was man unter dem Begriff eigentlich zu verstehen hat. Vor allem aber: Spätestens nach zwei oder drei Gottesdienstbesuchen hätte ich Ihnen eine feste Liturgie dieser freikirchlichen Gottesdienste vorlegen können, gerade dort, wo man sich gegen eine Liturgie als solche wehrt. Da zeigte sich mir, wie unreflektiert viele, vor allem freikirchliche, Gemeinden an das Thema Gottesdienst herangehen.

 

BQ: Gibt es aber nicht schon genug Veröffentlichungen zum Thema Gottesdienst oder Liturgie?

H.: In der Tat, gerade in den vergangenen Jahren ist es zu einer wahren Renaissance der Veröffentlichungen zum Thema Gottesdienst gekommen. Darunter sind auch mehrere Grundlagenwerke, die sehr empfehlenswert, aber meist auch äußerst umfangreich sind und eher auf ausgesprochene Fachleute ausgerichtet sind. Allerdings befindet sich meines Wissens darunter keines, das versucht, sowohl den biblischen und kirchengeschichtlichen Befund als auch die Theologie und Praxis des Gottesdienstes kompakt im Umfang eines überschaubaren Kurses zu beleuchten.

 

BQ: Warum sollte jemand Ihr Buch kaufen? Wer ist Ihre Zielgruppe?

H.: Wer sich in überschaubarer Zeit einen fundierten Überblick über Gottesdienst in der Bibel, im Judentum und der Kirchengeschichte verschaffen will, gleichzeitig aber auch an Fragen eines reflektierten gottesdienstlichen Geschehens heute interessiert ist – vor allem auch im freikirchlichen Bereich –, dem kann das Buch hoffentlich eine praktische Hilfe sein. Die Zielgruppe sind Theologiestudenten, Pastoren und Mitarbeiter in der Gottesdienstleitung, die zu einem vertieften Verständnis eines Gottesdienstaufbaus gelangen möchten.

 

BQ: Wir danken Ihnen für das Gespräch.

 

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Dokumente

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