Rückblick auf die Studienwoche „Aufbaukurs I: Seelsorge“

Vom 7. bis 13. April 2013 veranstaltete das Martin Bucer Seminar eine Studienwoche u. a. mit Richard und Andrea Yates

 

Neben den Seminaren „Kommunikation und Seelsorgegespräch“ mit Ron Kubsch und „Ehe- und Beziehungskurse (EBK)“ mit Ernst und Brigitte Prugger, wurden die Teilnehmer besonders tief von den Vorträgen und Erzählungen von Andrea und Richard Yates berührt.

Das Ehepaar aus Philadelphia hat eine bewegte Geschichte hinter sich, die man den beiden auf Anhieb nicht anmerkt. Die Teilnehmer erlebten voller Begeisterung ein glückliches, älteres Ehepaar, das sich respekt- und liebevoll ergänzt. Doch ihre Vorträge zum Thema „Verwundete Sexualität und Eheseelsorge“ waren alles andere als graue Theorie.

Die Lebensgeschichte von Andrea und Richard ist sehr leidvoll. Obwohl beide in scheinbar „christlichen“ Elternhäusern aufwuchsen, wurden sie in ihrer Kindheit Opfer von Gewalt, (sexuellem) Missbrauch und elterlichen Fehlentscheidungen mit schlimmen Folgen.

Als Erwachsene gerieten beide in Abhängigkeit von Menschen, die sie nur zur Befriedigung ihrer eigenen Bedürfnisse ausnutzten. Beide fühlten sich von Menschen und von Gott abgelehnt und flüchteten sich in homosexuelle Beziehungen. So lebten sie über Jahrzehnte, bis die Begegnung mit Gott ihre Sichtweise veränderte.

Jahre später lernten sich Andrea und Richard auf einer Konferenz kennen und entdeckten in dem Anderen das lange gesuchte Gegenüber. Da sie keine Vorbilder in Sachen Ehe hatten und auch sonst bisher einen Lebensstil pflegten, der nicht unbedingt einem „christlichen Eheideal“ entspricht, machten sie sich gemeinsam auf, nach Gottes Verstellungen von Ehe zu fragen. Heute begleitet das Ehepaar Menschen mit einer verwundeten Sexualität und hilft ihnen dabei, durch Gottes verändernde Wahrheit und Liebe Heilung zu erfahren.

Während der Studienwoche sprachen sie unter anderem über den Egoismus eines jeden Menschen, der andere benutzt, um sich selbst „zu verherrlichen“. Ein weiteres Thema waren die Erwartungen, die wir an (Ehe-)Partner stellen und die von diesen allzu oft enttäuscht werden, unerfüllt bleiben und die Frage aufkommen lassen, ob es sich noch lohnt, in diese Beziehung zu investieren. Schließlich kann nur die Beziehung zu Gott wirklich helfen, die aber eng verbunden ist mit der Beziehung zu unserem Nächsten. So wie ich mich Gott gegenüber verhalte, verhalte ich mich auch gegenüber meinem Nächsten und umgekehrt. Allzu oft nutzen wir andere Menschen und schließlich auch Gott nur zur Befriedigung unserer eigenen Bedürfnisse aus. Doch das Ziel unseres Lebens ist letztlich nicht, dass wir für uns, sondern für Gott und zu seiner Ehre leben als seine Ebenbilder.