Bonner Querschnitte 11/2005 Ausgabe 11

Zurück

Evangelikaler Systematiker legt Geschichte und Kritik des Ablasses vor

B o n n (29. August 2005) Aus aktuellem Anlass hat der Systematiker Thomas Schirrmacher eine Geschichte des Ablasses von den Anfängen bis zu den Schriften von Papst Johannes Paul II. vorgelegt. Darin kommt er zu dem Schluss, dass Ablass und Fegefeuer vor dem 11. Jahrundert völlig unbekannt waren und bis in die Gegenwart eine tragende Rolle für die katholische Lehre spielen. Davon, dass die Ablasstheologie auch nur vorübergehend seine Bedeutung verloren habe, könne zu keiner Zeit die Rede gewesen sein. Parallel zum Band „Der Ablass“ erscheint ein weiteres Werk zum Vergleich theologischer Positionen: „Die Apokryphen“.

Andreas Späth, Vorsitzender der Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis in Bayern, begrüßt in seinen beiden Vorworten die Forschungsleistung Schirrmachers: „Es ist besonders verdienstvoll, dass der Autor sich dieses Themas mit breiter kirchen- und dogmengeschichtliche Kenntnis und exegetischem Sachverstand angenommen hat. Ein weiterer Verdienst ist der Überblick über eine epochen-, länder- und konfessionsübergreifende Literatur, die es dem Leser ermöglicht, eigene Forschungen anzustellen, sowie dass der Verfasser nicht bei der Beförderung der eigenen Meinung stehen bleibt, sondern in guter wissenschaftlicher Manier gerade die Argumente der Gegner nachvollzieht - und schlüssig widerlegt. Dies alles geschieht in erfreulicher Knappheit und Übersichtlichkeit.“

Die Bände „Der Ablass“ und „Die Apokryphen“ sind die ersten Bände einer „Komplementären Dogmatik“ des Verfassers, die innerhalb den nächsten Jahren erscheinen soll. Schirrmacher hat bereits eine enstprechend umfangreiche „Ethik“ vorgelegt, die derzeit in 3. Auflage vorliegt und international Beachtung fand. Schirrmacher ist Rektor des Martin Bucer Seminars, lehrt Systematische Theologie (Dogmatik, Ethik, Apologetik) an mehreren Hochschulen in Europa, USA und Indien und ist in der Deutschen und der Weltweiten Allianz aktiv, so etwa als Leiter des Internationalen Instituts für Religionsfreiheit der Weltweiten Evangelischen Allianz.

Komplementäre Dogmatik


von Thomas Schirrmacher

Der Ablass


Ablass und Fegefeuer in Geschichte und Gegenwart
Eine evangelische Kritik


Inhalt

1. Vom Umgang mit der katholischen Lehre
2. Einleitung
3. Die Geschichte des Ablasses und seiner Theologie von seiner Entstehung im Mittelalter bis zur Reformation
4. Die Geschichte des Ablasses und seiner Theologie von der Reformation bis zum 2. Vatikanischen Konzil
5. Die Erneuerung der Ablasstheologie vor dem 2. Vatikanischen Konzil und ihr Scheitern auf dem Konzil und bis zur Gegenwart
6. Zur dogmatischen Auseinandersetzung: Anfragen und biblische Begründung
7. Anhang: Die Entwicklung des Papsttums und die endgültige Entmachtung des Konzils
8. Die wichtigste Literatur zum Ablass
9. Tabelle: Chronologie des Ablasses

Pb. 186 S. € 17,95 / CHF 33,00
Best.-Nr. 860.525 VTR: ISBN 3-937965-25-4 RVB: ISBN 3-928936-86-7

Die Apokryphen


Eine evangelische Kritik

Aus dem Inhalt

• Die Apokryphen waren nie Bestandteil des hebräischen Kanons

• Nach jüdischem Verständnis endete die prophetische Linie im 4. Jh. v. Chr.

• Jesus und das Neue Testament hielten den Kanon für abgeschlossen

• Zwei Standardwerke zur Geschichte des alttestamentlichen Kanons

• Die ‚Zusätze’ zu einzelnen Büchern sind nicht ursprünglich

• Es gibt keine frühe Bibel mit genau den katholischen Apokryphen

• Die Apokryphen werden im Neuen Testament nicht als Schrift zitiert

• Die meisten Kirchenväter lehnten die Apokryphen als Wort Gottes ab

• Die Sicht der nicht römisch-katholischen Kirchen

• Die Apokryphen waren auch in der katholischen Kirche umstritten

• Die Apokryphen stützten zentrale katholische Lehren gegen Luther

• Problematisches in den Apokryphen

• Die wichtigste Literatur

 

Downloads:

  • Cover Ablass (Initiates file downloadjpg)
  • Cover Apokryphen (Initiates file downloadjpg)

Dokumente

bq0011_01.pdf