Bonner Querschnitte 14/2013 Ausgabe 250

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Botschafter für Menschenrechte der Weltweiten Evangelischen Allianz fordert Einsatz für vertriebene syrische Christen

(Bonn, 25.03.2013) Der Botschafter für Menschenrechte der Weltweiten Evangelischen Allianz, Thomas Schirrmacher, hat die Medien, Regierungen und Kirchen aufgefordert, das Schicksal der aus Syrien vertriebenen syrischen Christen stärker in den Mittelpunkt zu rücken. „Ich weiß, dass viele Menschen in Syrien leiden“, so Schirrmacher wörtlich, „aber für die Christen wiederholt sich das Schicksal der Christen im Irak: Sie werden zwischen den Fronten aufgerieben und haben – einmal vertrieben – kaum eine Chance auf Rückkehr.“ Ein Massenexodus der 2,3 Millionen Christen in Syrien sei nun mal kein Randereignis. In Homs seien schon jetzt von den einst 60.000 Christen noch weniger als 1.000 verblieben. Christen würden getötet und gefoltert, Frauen vergewaltigt, Kirchen verwüstet.

Schirrmacher verwies darauf, dass die Rebellen die Christen für Parteigänger Assads halten, Assads Leute den Christen aber misstrauten. Immer wieder hätten ihm Flüchtlinge erzählt, dass „Terroristen“ mit grünen oder schwarzen Stirnbändern bei Christen Schäden anrichteten oder Christen verprügelten und dann verlauten ließen, dass es denen, die nicht fliehen würden, in Kürze ähnlich ergehen werde. Christen würden auch als Schutzschild verwendet. Auffällig sei, dass die Christen meist nicht bereit seien, schlecht über ihre muslimischen Nachbarn zu sprechen oder die Religionszugehörigkeit der Terroristen auszusprechen. Vielmehr hofft man immer noch, dass es wieder zu einem friedlichen Zusammenleben kommen wird.

Schirrmacher hatte zur Bestandsaufnahme orientalische Kirchenführer in Rom, Washington, Genf und Beirut aufgesucht. Dazu gehörten auch der Patriarch der Syrisch-Orthodoxen Kirche, Ignatius Zakka I., der syrisch-orthodoxe Metropolit Clemis Danile Kourieh, der melkitisch-katholische Metropolit Cyril Salim Bustros und das Oberhaupt aller mit dem Papst unierten orientalischen Kirchen, Patriarch Gergor III. Laham.

Schirrmacher interviewte syrische Flüchtlinge in mehreren Ländern. Dazu gehörte auch eine Libanonreise zusammen mit einem ZDF-Filmteam, das syrische Flüchtlinge, Kirchenführer und den Großmufti des Libanon interviewte. Im Libanon halten sich die meisten kirchlichen Oberhäupter der syrischen Kirche sicherheits­halber auf. Der Großmufti des Libanon Mohammed Rashid Qabbani ist der bedeutendste muslimische Theologe des Landes und an einem friedlichen Zusammenleben von Christen und Muslimen interessiert.

 

 

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·         Initiates file downloadBild 1:Im Gespräch mit dem libanesischen Metropoliten Cyril Salim Bustros

·         Initiates file downloadBild 2: Im Gespräch mit Flüchtlingen und Metropolit Clemis Danile Kourieh

·         Initiates file downloadBild 3: Treffen mit dem Großmufti des Libanon Mohammed Rashid Qabbani

·         Initiates file downloadBild 4: Filmaufnahmen in Beirut

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BQ0250.pdf