Bonner Querschnitte 21/2014 Ausgabe 307
ZurückVier kirchliche Mitarbeiter in Slavjansk nach Pfingsten von Separatisten ermordet
Antichristliche Ausschreitungen während der Zeit der prorussischen Aktivisten
(Bonn, 14.07.2014) Wie erst jetzt bekannt wurde, wurden vier Mitarbeiter einer Pfingstgemeinde im ostukrainischen Slavjansk bereits einen Tag nach ihrer Entführung am Pfingstsonntag ermordet. Dies bestätigte gestern Abend Vladimir Solovjov, Pastor der Gemeinde âNeues Lebenâ in Slavjansk. Er musste selbst nach entsprechenden Drohungen vor den Separatisten fliehen und ist nach der Rückeroberung der Stadt durch die ukrainische Armee vor wenigen Tagen zurückgekehrt.
Bei den Opfern handelt es sich um Ruvim und Albert Pavenko, die Söhne von Pastor Alexander Pavenko, sowie die Diakone Viktor Bradarskiy und Vladimir Velitschko. Sie gehörten zur Pfingstgemeinde âVerklärung Christiâ und hinterlassen teilweise Frauen und 11 Kinder. Sie wurden direkt nach dem Pfingstgottesdienst entführt und trotz Lösegeldzahlung von 50.000 US-Dollar nicht freigelassen, sondern am Montag, den 09. Juni ermordet. Nach Angaben von Gemeindemitgliedern wurden sie zuvor geschlagen und gefoltert. Ebenso wurde die Möbelfabrik und die metallverarbeitende Firma der Familie Pavenko, die zusammen über 400 Menschen Lohn und Brot gegeben haben, niedergebrannt. Mitarbeiter, die die Flammen löschen wollten, wurden von den Separatisten beschossen.
Auch die Fleischfabrik von Igor Schitkov, Sohn eines Diakons der Gemeinde âNeues Lebenâ, die am Stadtrand von Slavjansk im Ortsteil Simjonovka gelegen ist, wurde bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Zuvor hatte man auf die Mauern gesprüht: âWir wollen hier keine protestantischen Sektiererâ, wie Pastor Frank Huck, Geschäftsführer des Gemeinde und Missionswerkes ARCHE in Hamburg mitteilte. Frank Huck koordiniert die aktuelle Nothilfe für die Gemeinden in Slavjansk, Kramatorsk und kleineren ostukrainischen Ortschaften, zu denen die ARCHE langjährige enge Beziehungen pflegt.
Pastor Michael Ostanin von der ARCHE-Gemeinde in Dnepropetrovsk kümmert sich mit seiner Gemeinde seit Wochen um viele Flüchtlinge aus den Gemeinden von Slavjansk und Kramatorsk, die auch aktuell noch dort ausharren, weil es in ihrer Heimat kaum Strom und Wasser gibt. Vor wenigen Tagen brachten sie einen ersten Hilfskonvoi mit Baumaterial auf den Weg nach Slavjansk, um zerstörte Gebäude wiederaufbauen zu helfen, so z.B. das Haus von Sergej Vainagiy aus der Gemeinde âVerklärung Christiâ, das durch eine Rakete zerstört wurde. Michael Ostanin ist aktuell auf dem Weg nach Slavjansk, um sich vor Ort nach der Lage zu erkundigen und zu helfen.
Etliche andere kirchliche Gebäude waren in der Zeit der Separatisten in Beschlag genommen worden, so z.B. auch das Gemeindezentrum der âGemeinde Gottesâ, deren Bischof Alexej Demidowitsch ebenfalls verhaftet worden war, aber nach sieben Stunden Folter wieder freigelassen wurde. Mittlerweile sind aber nach Informationen aus Slavjansk alle Gebäude wieder an die Gemeinden zurückgegeben worden. Dazu gehören auch die Häuser der Bibelschule, die von der ARCHE aus Hamburg seit vielen Jahren unterstützt wird.
Downloads und Links:
· Foto1: vier getötete Christen, von oben links: Viktor Bradarskiy, Albert Pavenko, Ruvim Ravenko, Vladimir Velitschko
· Foto2: zerstörtes Gebäude eines Gemeindemitglieds der Gemeinde von Eduard Kurilenko, Slavjansk
· Foto3: Haus von Sergej Vainagiy, Slavjansk
· Foto4: christliches Unternehmen âAlphaâ, Slavjansk
· Foto5,
Foto6,
Foto7: zerstörte Wohnhäuser in Slavjansk
· Gemeinde und Missionswerk ARCHE: www.arche-gemeinde.de
