Bonner Querschnitte 23/2019 Ausgabe 587

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Das IIRF war Mitsponsor des zweiten Weltgipfels für Religion, Frieden und Sicherheit

Schirrmacher fordert eine engere Zusammenarbeit der „Dialog Fünf Akteure“

(Bonn, 08.07.2019) Das UN Nations Office on Genocide and the Resposibility to Protect (OGPRtoP) unter der Leitung Seiner Exzellenz Adama Dieng hat sich mit der ‚Association International for the Defense of Religious Liberty‘ (AIDLR) unter ihrem Generalsekretär Liviu Olteanu zusammengeschlossen, um den zweiten Weltgipfel für Religion, Frieden und Sicherheit (Global Summit on Religion, Peace and Security) vom 29. April bis 1. Mai 2019 in Genf einzuberufen. Der Gipfel fand vor der prächtigen Kulisse des Sitzungssaals des UN-Menschenrechtsrats im ‚Palais des Nations‘ in Genf statt. Diese hochkarätige Veranstaltung wurde von Würdenträgern, Botschaftern und hochrangigen Delegierten gut besucht.

Foto: Thomas Schirrmacher spricht am Sitz des UN-Menschenrechtsrates © IIRF/SchirrmacherDer Vorschlag von Dr. Liviu Olteanu für ein ‚Dialog Fünf Modell‘ zur Zusammenarbeit aller Bereiche der Zivilgesellschaft fungierte als Rahmen für die Partnerschaft zwischen Diplomaten, Politikern, religiösen Führern, Wissenschaftlern und Vertretern der Zivilgesellschaft (NGOs). Nach Rücksprache mit den Teilnehmern wurde das ‚Dialog Fünf Modell‘ auf den ‚Dialog Fünf+‘ erweitert, um Medien, Wirtschaft und andere potenziell relevante Bereiche der Gesellschaft (z.B. internationale multilaterale Organisationen) einzubeziehen.

Die ‚Dialog Fünf Akteure‘ sind: 1. Diplomaten (Organe der Vereinten Nationen, Mitgliedstaaten, die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, Europäische Union, Europarat usw.), 2. Politiker (Minister, Parlamentarier, zwischenstaatliche Organisationen), 3. religiöse Führer, 4. Wissenschaftler und 5. die Zivilgesellschaft (NGOs, Medien).

„Dieser zweite Weltgipfel konzentrierte sich auf die Förderung und den Schutz der Menschenrechte von religiösen Minderheiten, Flüchtlingen und Migranten, insbesondere in Ländern, in denen sie als Ergebnis des Diskurses ultra-nationalistischer politischer Parteien und Führer ins Visier genommen wurden oder werden“, erklärte Dr. Liviu Olteanu.

Schirrmacher, Direktor des Internationalen Instituts für Religionsfreiheit (IIRF), das zu den vier offiziellen Sponsoren des Weltgipfels gehört, sprach auf Podium fünf zum Thema „Stärkung des Schutzes von religiösen Minderheiten, Flüchtlingen und Migranten. Partnerschaft und Zusammenarbeit von ‚Dialog Fünf Akteure‘“. Er dankte Dr. Liviu Olteanu dafür, dass er sein Konzept der ‚Dialog Fünf Akteure‘ auf globaler Ebene in die Praxis umgesetzt hat. Schirrmacher sagte wörtlich:

Thomas Schirrmacher spricht am Sitz des UN-Menschenrechtsrates © IIRF/Schirrmacher„Wir sollten uns bewusst sein, dass die Verbesserung des Schutzes von jeglicher religiöser Minderheit, von Flüchtlingen und Migranten mehr braucht als gute Gesetze oder eine Regierung, die das will. Lasst uns das für einen Moment durchdenken: Nehmen wir an, dass die Diplomaten und Politiker dafür sind, aber die religiösen Führer der Mehrheitsreligion fordern Schutz vor diesen anderen. Die Gelehrten geben religiösem Hass oder Rassismus eine scheinbar wissenschaftliche Grundlage, und die Medien warnen vor Minderheiten, Flüchtlingen und Migranten. Dann wird es sehr schwierig, den Schutz vor der Meinung der Mehrheit der Menschen zu verbessern. Oder umgekehrt: Wenn religiöse Führer, Wissenschaftler und NGOs auf der Seite der Schwächeren stehen, die Politiker aber die entgegengesetzte Linie vertreten, wird es wieder äußerst schwierig, den Schutz zu gewährleisten. Als religiöser Führer möchte ich darauf hinweisen, dass die Führer einer Mehrheitsreligion in einem Land die Wahl haben, Religions- und Glaubensfreiheit, Antirassismus usw. zu praktizieren und dazu beizutragen, ihre Mitglieder und die Zivilgesellschaft im Allgemeinen zu überzeugen, oder Feinde dieser Freiheiten zu werden und es sehr schwierig zu machen, das Land gegen den bösen Willen der Mehrheit der Menschen zu regieren.“

Schirrmacher hatte bereits auf dem ersten Weltgipfel für Religion, Frieden und Sicherheit gesprochen, der im November 2016 in Genf stattfand. Der erste Weltgipfel konzentrierte sich auf die Förderung der Religionsfreiheit und die Prävention von gewalttätigem Extremismus sowie Gräueltaten und betonte die Bedeutung einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen den Interessengruppen des ‚Dialog Fünf‘.


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