Bonner Querschnitte 32/2012 Ausgabe 226
ZurückChristen in 111 Staaten wegen ihres Glaubens diskriminiert
Das Jahrbuch zur Christenverfolgung âMärtyrer 2012â ist erschienen.
(Bonn, 07.11.2012) Christen in aller Welt werden am 11. November um Gottes Beistand für bedrängte Glaubensgeschwister bitten. Sie folgen damit einem Aufruf der Weltweiten Evangelischen Allianz zu einem âGebetstag für verfolgte Christenâ. Die Zahl der Betroffenen liegt nach Schätzungen von Experten bei mindestens 100 Millionen. Ãber ihre Lage informiert auf fast 350 Seiten das Jahrbuch zur Christenverfolgung âMärtyrer 2012â, das jetzt zum zwölften Mal als idea-Dokumentation erschienen ist. Herausgeber sind die Arbeitskreise für Religionsfreiheit der Evangelischen Allianzen in Deutschland, Ãsterreich und der Schweiz sowie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Nach einer im September veröffentlichten Studie des Pew-Forschungsinstituts (Washington) werden Christen in 111 Staaten wegen ihres Glaubens diskriminiert. Wie es dazu in dem Jahrbuch heiÃt, handele es sich dabei meist um Länder mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit. Als Beispiele werden unter anderem Saudi-Arabien, der Iran, Ãgypten und der bei Urlaubern beliebte Inselstaat der Malediven (Indischer Ozean) genannt. In den meisten muslimisch geprägten Staaten sei die Lage für die einheimischen Christen und für die anderen Minderheiten âim günstigsten Fall gleich geblieben â und zwar gleich schlechtâ. Am härtesten verfolgt würden Konvertiten, also Christen, die aus muslimischen Familien stammten: âIhr Glaube wird nicht als private Angelegenheit betrachtet, sondern als Verrat am Islam und als Schande für die Familie.â Konvertiten, deren Glaubenswechsel entdeckt werde, drohten âschlimmste Sanktionenâ bis hin zum Mord. Dem Jahrbuch zufolge schränken auch Einparteien-Diktaturen sozialistisch-kommunistischer Prägung die Religionsfreiheit von Christen stark ein. Genannt werden die Volksrepublik China, Kuba, Laos, Nordkorea, Vietnam und das neomarxistische Regime in Eritrea. Wie es heiÃt, sehen totalitäre Regime und religiöse Extremisten in wachsenden christlichen Gemeinden ihre Vormachtstellung, ihr Weltbild oder ihr ideologisches Monopol bedroht.
Häufigster Verfolgungsgrund: Religiöser Fanatismus
Religiöser Fanatismus sei die häufigste Ursache für Feindseligkeiten gegenüber christlichen oder anderen Minderheiten. Gewalt gegen Andersgläubige gehe nicht nur von islamischen Extremisten aus. Auch fundamentalistische Hindus verübten seit Jahren in mehreren indischen Bundesstaaten Gewaltverbrechen â vor allem gegen Christen, aber auch gegen Muslime. Dabei reagiere die Mehrheit der betroffenen Christen nicht mit Gegengewalt und werde so für die Täter âzu leichteren Opfernâ. Auch buddhistische Extremisten hätten mehrfach Christen physisch angegriffen, insbesondere auf Sri Lanka. Dabei seien Gemeindehäuser und Kirchen verwüstet und Gemeindemitglieder zusammengeschlagen worden.
Gebet für Verfolgte und Verfolger
Der Sprecher für Menschenrechte der Weltweiten Evangelischen Allianz, Prof. Thomas Schirrmacher (Bonn), schreibt in dem Jahrbuch, wer im Gebet für bedrängte Christen eintrete, bete immer auch für die Verfolger. AuÃerdem erbitten Christen âKraft für die Verfolgten, ihren Bedrängern und Verfolgern mit Liebe und Segen zu begegnen, nicht mit Ãrger, Rachewünschen oder Kreuzzugsgedanken, die früher viel zu oft in der Kirchengeschichte vorherrschtenâ.
Das Jahrbuch âMärtyrer 2012â erhalten Sie für 12 Euro (plus Versandkosten) bei idea. Sie können es telefonisch unter 06441-915122 oder per E-Mail aboservice@idea.de bestellen.
Meldung mit freundlicher Genehmigung von idea übernommen.
Downloads:
· Cover, gesamt (pdf)
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