Bonner Querschnitte 32/2015 Ausgabe 368

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Das Buch Jesaja spricht auch in unsere Zeit

David Jackman legte auf der 2. Spurgeon-Konferenz das Prophetenbuch Jesaja aus

(Bonn, München, 17.08.2015) Die großen Themen des alttestamentlichen Propheten Jesaja, etwa Selbstgerechtigkeit und Unglauben im Volk Israel sowie die Verheißung eines gerechten und siegreichen Königs aus dem Geschlecht Davids, sind auch für die neutestamentliche Gemeinde aufrüttelnd und tröstlich. Das sagte der Hauptreferent der diesjährigen Spurgeon-Konferenz, David Jackman aus Großbritannien. So wie das Volk Gottes damals auf die eigene Weisheit und menschliche Bündnisse vertraute, neige die Kirche von heute dazu, die großen Möglichkeiten Gottes aus den Augen zu verlieren. Das sei besonders tragisch, da der Messias Jesus Christus bereits erschienen sei und Gott damit uneinholbar bewiesen habe, dass er zu seinen Verheißungen stehe. „Der Grund, weshalb wir Gottes Geboten nicht gehorchen, ist, dass wir Gottes Verheißungen nicht glauben“, sagte Jackman, der für viele Jahre Direktor des „Proclamation Trust“ in London war.

Die Konferenz fand vom 5. Bis 8. August in München statt und wurde von knapp 60 Teilnehmern besucht. Benannt nach Charles Haddon Spurgeon, dem „Fürsten der Prediger“, startete die Veranstaltung im Sommer 2014 zum ersten Mal. Sie wird gemeinsam vom Martin Bucer Seminar München und dem Netzwerk Evangelium21 veranstaltet. Anliegen der Konferenz ist es, vollzeitliche und ehrenamtliche Verkündiger zur textauslegenden Predigt zu ermutigen und dafür praktische Hilfestellungen zu geben. Während der Konferenz erhalten die Teilnehmer einen gründlichen Einblick in jeweils ein biblisches Buch und lernen, wie sie dessen Inhalt lebensnah in Predigt und Lehre weitergeben können.

Gottes Wort kehrt nicht leer zurück

Bericht von der 2. Spurgeon-Konferenz 2015 in München

Hochsommer im August. Im Foyer unseres Konferenzraums in München staut sich die Hitze. Ventilatoren werden aufgestellt, um die knapp sechzig aufmerksamen Zuhörer mit frischer Luft zu versorgen. Obwohl das Wetter eher zu einem Besuch im benachbarten Biergarten einlädt, lauscht man den Vorträgen von David Jackman über den alttestamentlichen Propheten Jesaja.

Wir befinden uns auf der Spurgeon-Konferenz, die dieses Jahr vom 5.–8. August in München stattfand. Die Konferenz, benannt nach Charles Haddon Spurgeon, dem „Fürsten der Prediger“, startete im Sommer 2014 zum ersten Mal und wird gemeinsam vom Martin Bucer Seminar München und dem Netzwerk Evangelium21 veranstaltet. Während dieser Tage bekommen interessierte Studenten einen gründlichen Einblick in ein biblisches Buch und lernen, wie sie dessen Inhalt praktisch in Predigt und Lehre weitergeben können.

Dieses Jahr dreht sich alles um den Propheten Jesaja, den Evangelisten im Alten Testament. David Jackman, für lange Jahre Direktor des „Proclamation Trust“ in London sowie erfahrener Pastor und Autor, erklärt seinen Zuhörern zuerst die Botschaft und das Hauptanliegen dieses großen Bibelbuches. Einzelne Bibelstellen aus Jesaja sind bei den hauptsächlich jungen Männern und Frauen bekannt, doch während David Jackman den roten Faden des Buches erklärt, erscheint die Botschaft des alttestamentlichen Propheten in einem ganz neuen Licht. Jesaja ermahnt zur Umkehr von falschen Wegen, verheißt aber auch den endgültigen Sieg Gottes durch das Werk seines Sohnes Jesus Christus, dessen Kommen in Jesaja bereits Jahrhunderte im Voraus auf detaillierte Weise prophezeit wurde. David Jackman versteht es meisterhaft, die Brücke von Jesaja zum Leben im 21. Jahrhundert zu schlagen. „Die Verheißungen Gottes sollen unser Leben im hier und heute beeinflussen“, so ein immer wiederkehrendes Prinzip, an das Jackman seine Zuhörer erinnert.

Trotz der Hitze hört man dem Engländer, David Jackman, bereitwillig zu. Denn seine Leidenschaft für die Zurüstung der nächsten Generation von Predigern spürt man deutlich. Fragen werden ernst genommen und hilfreich beantwortet. Die Ergebnisse der Gruppenarbeiten wurden konstruktiv bewertet und Jackman spart nicht an brauchbaren Tipps für die Gemeindepraxis. Ob erfahrener Prediger oder Neueinsteiger in den Verkündigungsdienst – jeder profitiert von der jahrzehntelangen Erfahrung des Redners. Wie aktuell die Botschaft des alttestamentlichen Propheten für unsere Tage ist, macht Ron Kubsch in einem Vortrag deutlich, wenn er der Frage nachgeht, was mit Gemeinden passiert, die das Evangelium, die frohe Botschaft von Jesus Christus, aus den Augen verlieren.

Neben erbaulichen Vorträgen kommt die Gemeinschaft unter den Teilnehmern nicht zu kurz. Während den Mahlzeiten, in Pausen und Freizeiten lernt man sich besser kennen und tauscht über eigene Erfahrungen im Verkündigungsdienst aus.

Die Tage sind intensiv, aber lohnenswert. Man ist sich einig. Nächstes Jahr wollen die meisten wieder nach München kommen, um mehr über Gottes Wort und deren Verkündigung zu lernen.

Andreas Münch
Buchautor und Student am Martin Bucer Seminar

 

Downloads:

·         Initiates file downloadBild 1: Blick ins Plenum der diesjährigen Konferenz

·         Initiates file downloadBild 2: Hauptreferent David Jackman während eines Vortrags

·         Initiates file downloadBild 3: Ein Teil der knapp 60 Teilnehmer der diesjährigen Konferenz

Dokumente

BQ0368.pdf