Bonner Querschnitte 35/2022 Ausgabe 739

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Die WEA veröffentlicht zum 175. Jahrestag einen Nachdruck von ‚Goodly Fellowship‘

Eine Hommage an das Leben und die Arbeit der WEA aus dem Jahr 1946

(Bonn, 11.11.2022) Die Weltweite Evangelische Allianz (WEA) hat, anlässlich ihres 175-jährigen Bestehens, einen Jubiläumsnachdruck von ‚Goodly Fellowship: a Centenary Tribute to the Life and Work of the World’s Evangelical Alliance 1846–1946‘ von John W. Ewing veröffentlicht. Das 150-seitige Buch, das als kostenloses PDF heruntergeladen werden kann, enthält faszinierende Schilderungen der frühen Jahre der WEA, Geschichten über nationale und internationale Unternehmungen von Evangelikalen, die sich um Einheit bemühten und in verschiedenen Ländern und Kontexten etwas bewirken wollten, sowie unschätzbare historische Fotos von der Mitte des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts.

Cover Goodly FellowshipIn seiner Einleitung beschreibt John Langlois, langjähriges Mitglied des Internationalen Rates der WEA, die Anfänge der WEA:

„Im August 1846 nahmen im Zentrum Londons 4.000 Menschen an jener bedeutsamen Veranstaltung teil, wobei 15.000 Menschen keinen Einlass erhielten. […] Damals beschlossen 800 evangelikale Leiter aus elf Ländern, die zweiundfünfzig christliche Denominationen vertraten, die Gründung der WEA. Sie bezeichneten die WEA als etwas Neues in der Kirchengeschichte – eine Organisation mit dem Ziel, die Einheit zwischen Christen, die verschiedenen Kirchen angehören, zum Ausdruck zu bringen. Ausgehend von der Dynamik der Großen Erweckungen und dem Wunsch, auf einige der schwerwiegenden sozialen Probleme in der Gesell­schaft zu reagieren, kamen sie aus allen Bereichen des Evangelikalismus jener Zeit zusammen.

Die vergangenen 175 Jahre haben sich in vielerlei Hinsicht als bahnbrechend erwiesen. Dr. J. W. Ewings Geschichte der ersten hundert Jahre beschreibt anschaulich den Enthusiasmus und die Innovationskraft unserer Vorgänger, die sich in der Gesellschaft im Allgemeinen widerspiegelten, mit der Einführung von Eisenbahnen, dampfgetriebenen Schiffen und Unterwassertelefonkabeln, die die Welt in ein globales Dorf verwandelten. Für die evangelischen Christen bedeutete dies, die Frohe Botschaft des Evangeliums bis an die Enden der Erde zu tragen.

Ich hoffe, ihr seid genauso fasziniert wie ich es war, als ich Dr. Ewings Bericht über unsere ruhmreichen Vorkämpfer auf den folgenden Seiten las. Heute stehen wir auf den Schultern von Giganten, während wir uns bemühen, das Reich Gottes in unserer eigenen, völlig anders geprägten Generation voranzubringen.“

Mit Bezug auf die Pressemitteilung zum 175-jährigen Jubiläum wird Bischof Dr. Thomas Schirrmacher, Generalsekretär der WEA, in dem Buch mit den Worten zitiert:

„Die WEA ist nach wie vor ein Zeugnis dafür, dass evangelische Christen inmitten einer unglaublichen Vielfalt zu einer Einheit zusammenfinden. Im Jahr 1846 kamen die Kirchen aus dem gesamten Spektrum des protestantischen Glaubens: aus der Reformationszeit, wie Anglikaner, Lutheraner, Reformierte und Täufer; aus den folgenden Jahrhunderten, wie Baptisten, Methodisten und später die Heilsarmee; und heute umfasst sie auch viele neuere Kirchen, die im 20. Jahrhundert entstanden sind, wie Pfingstler, Charismatiker und unabhängigen Kirchen.

Auch in Anbetracht der Tatsache, dass jede nationale Evangelische Allianz und jede regionale Allianz ihre eigene, einzigartige Geschichte hat, und dass evangelische Christen Hunderten von ethnischen Gruppierungen angehören und rund 1.000 Sprachen sprechen, ist die WEA so bunt wie nie zuvor. Und das ist etwas, das wir mit diesem Jubiläum würdigen möchten.

FotoDie WEA wurde ursprünglich gegründet, um Einheit zu fördern, und zwar mit einem Ziel und einer Mission. Sie hat die jährliche Gebetswoche für Einheit angeregt, die auch heute noch in vielen Ländern begangen wird; sie hat die Weitergabe des Evangeliums von Jesus Christus unterstützt; sie hat sich für die Religionsfreiheit für Menschen aller Glaubensrichtungen eingesetzt – was die WEA zum ersten globalen Glaubensverband machte, der dies tat; und sie hat auf soziale Probleme wie Sklaverei und Kinderarbeit hingewiesen.

Seitdem ist die WEA zu einer wahrhaft globalen Organisation mit nationalen Evangelischen Allianzen in mehr als 143 Ländern auf allen Kontinenten angewachsen. Die WEA ist heute das zweitgrößte kirchliche Gremium der Welt, das als repräsentative Stimme im Namen der evangelischen Christen bei den Vereinten Nationen, gegenüber Regierungen und Medien auftritt und eine evangelische Perspektive zu Themen einbringt, die für die Kirche weltweit von Bedeutung sind. Und sie engagiert sich weiterhin in vielen der genannten Bereiche, darunter Gebet, Mission und verschiedene Bereiche der Menschenrechte und sozialen Gerechtigkeit, alles auf der Grundlage der Heiligen Schrift.

Als globales Netzwerk, das seine Wurzeln in den Ortsgemeinden in den jeweiligen Ortschaften hat, halten wir weiterhin an der zentralen Rolle von Jesus Christus als unserem persönlichen Retter, an der Bibel als unserer obersten Verfassung und an dem Ziel fest, die Welt zu verändern, indem wir das Evangelium, die Gute Nachricht predigen und praktisch umsetzen.“
 

Bibiliografische Angaben:

  • John W. Ewing. Goodly Fellowship. A Centenary Tribute to the Life and Work of the World’s Evangelical Alliance 1846–1946.Jubiläumsnachdruck der Ausgabe von 1946. World of Theology Series. Band 23. Verlag für Kultur und Wissenschaft, 2022. ISBN 978-3-86269-239-2. Pb. 158 S.

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BQ0739.pdf