Bonner Querschnitte 43/2016 Ausgabe 438
ZurückSchirrmacher dankt der Württembergischen Synode
(Bonn, 10.09.2016) Der Präsident des Internationalen Rates der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, Thomas Schirrmacher, hat in einem Plenarvortrag vor der in Heilbronn tagenden Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Württemberg über das Thema âMenschenrechte in der einen Weltâ referiert. Schirrmacher war von Vertretern des Gesprächskreises (vergleichbar mit Fraktionen in Parlamenten) âOffene Kircheâ vorgeschlagen und eingeladen worden.
âBeim Schwerpunkttag âReformation â Eine Welt und Gerechter Friedeâ sagte der Theologe Thomas Schirrmacher, die Menschenrechte stünden nicht nur über staatlichen Rechten, sondern auch über den Religionen. âMenschenrechte müssen allen Religionen und Weltanschauungen vorgeordnet sein, sonst funktionieren sie nicht.â Das Christentum tue sich unter den Religionen am leichtesten damit, den säkularen Charakter der Menschenrechte zu akzeptierenâ, fasst der Evangelische Pressedienst (epd) den Vortrag zusammen.
Zugleich bedankte sich Schirrmacher bei der Synode und bei Bischof Frank-Otfried July für die über 20jährige Unterstützung der Arbeit der Weltweiten Evangelischen Allianz in Sachen Ãkumene und in Sachen Religionsfreiheit durch die Württembergische Kirche. Diese Unterstützung habe reiche Frucht getragen und auch dazu beigetragen, dass mittlerweile der Ãkumenische Rat der Kirchen (ÃRK) und die Weltweite Evangelische Allianz miteinander kooperieren. Er freue sich deswegen sehr, direkt nach der höchsten Vertreterin des ÃRK sprechen zu dürfen.
Vor Schirrmacher hatte die Moderatorin des Zentralkomitees des Ãkumenischen Rates der Kirchen (ÃRK), Dr Agnes Regina Murei Abuom, über die Notwendigkeit einer Theologie des Lebens für die Erhaltung des Planeten gesprochen. Abuom gehört der Anglikanischen Kirche von Kenia an.
Schirrmacher hat sich bereits eine Woche vorher mit Aboum in Trondheim (Norwegen) anlässlich der Sitzung des Zentralkomitees des ÃRK getroffen, an der Schirrmacher als Berater teilnahm.
Neben seinem Plenarvortrag sprach Schirrmacher auch in einem Synoden-Workshop zum Thema Flüchtlinge. Er wiederholte seine prinzipielle Befürwortung des Kirchenasyls für Härtefälle, um den Staat zu einem Ãberprüfen zu bewegen, betonte aber, dass das immer die ultima ratio sein müsse. Vielmehr sollten Kirchengemeinden dafür sorgen und befähigt sein, solch kritische Fälle schon weit im Voraus zu erkennen und kompetent zu begleiten.
Begleitet wurde Thomas Schirrmacher von Prof. Dr. Christof Sauer, Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Württemberg und Co-Direktor des International Instituts für Religionsfreiheit, der im Workshop dafür plädierte, Vorkehrungen zu treffen, falls Angehörige religiöser Minderheiten in Flüchtlingsunterkünften gemobbt würden. Wörtlich sagte er: âEs sollte eine zentrale Meldestelle auf höchster Ebene des Landes (oder ersatzweise beim Diakonischen Werk) geschaffen werden, bei der sich Unterkünfte melden können, die bereit sind, besonders schutzbedürftige Flüchtlinge aufzunehmen. Dort sollen sich auch akut Betroffene oder ihre Fürsprecher melden können, wenn eine Verlegung aufgrund akuter Bedrohung notwendig ist.â
Downloads und Links:
- Der Vortrag in der auf der Synode verteilten Fassung:
http://www.elk-wue.de/fileadmin/Downloads/Wir/Synode/2016/02_Sommertagung/Berichte-Reden/TOP_14_-_Referat_Menschenrechte_in_der_Einen_Welt_-_Thomas_Schirrmacher.pdf
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Foto 6: Thomas Schirrmacher vor der Württembergischen Synode in Heilbronn
Foto 7: Bischof Frank Otfried July als Zuhörer während des Vortrages
Foto 8: Dr. Agnes Regina Murei Abuom, Moderatorin des ÃRK, antwortet auf Rückfragen
Foto 9: (von links) Bischof Frank Otfried July, Dr. Agnes Regina Murei Abuom und Thomas Schirrmacher im Gespräch
Foto 10: Thomas Schirrmacher im Gespräch mit Bischof Frank Otfried July
